Fliegen Sie auch mit Autopilot durch das Leben? Manchmal lohnt sich ein Vergleich.

Im Zusammenhang mit Achtsamkeit wird oft vom Autopiloten gesprochen. Dieser soll möglichst abgeschaltet werden. Was es damit auf sich hat, warum das sehr anstrengend bzw. beinahe unmöglich ist und wie das auch verstanden werden kann, möchte ich Ihnen im Folgenden beschreiben.
Mit dem Autopiloten sind unsere automatisierten Handlungsmuster gemeint. Von klein auf lernen wir Dinge automatisch und unbewusst zu erledigen. Zähneputzen, Autofahren oder einfach Laufen sind solche Tätigkeiten. Oft ist es sehr hilfreich, diese automatisch zu erledigen. Unser Leben wäre sonst unglaublich anstrengend. Doch wo Licht ist, ist immer auch Schatten. Viele automatisierte Handlungen bergen Risiken und sind manchmal sogar schädlich für uns selbst.

Gefangen in einem Korsett

Der Haken daran ist, dass diese Muster häufig in frühester Kindheit erlernt werden und dass sie, einmal integriert, meist nie wieder überprüft werden. Oft passen diese früh erlernten Verhaltensweisen nicht mehr zu den jetzigen Gegebenheiten oder zu unserem Leben als Erwachsener. Das ist dann in etwa so, als hätten wir immer noch unsere Kleider aus der Kindheit an und merken gar nicht, dass wir längst rausgewachsen sind. Sie engen uns unglaublich ein. Die Psychologie spricht hier oft vom inneren Korsett.

Stress führt selten zu einer Problemlösung

glueck-pilotNatürlich geht es hier nicht nur um Tätigkeiten, sondern auch um Reaktionsmuster auf bestimmte Erlebnisse. Haben wir beispielsweise gelernt, dass es sinnvoll ist, Menschen, die uns ärgern, anzuschreien und sie auf diese Weise einzuschüchtern, dann werden wir es immer wieder so machen, auch wenn das unglaublichen Stress für uns selbst bedeutet und selten wirklich eine Lösung herbeiführt. Ich wähle hier ganz bewusst ein sehr plakatives Bild. Es gibt jede Menge solcher Muster und meist sind sie wesentlich subtiler, was sie nicht weniger riskant macht. Wer zum Beispiel vor Scham im Erdboden versinkt, weil er weinen möchte und gelernt hat, dass Weinen Schwäche ist, tut sich hiermit keinen Gefallen.

Achtsamkeit propagiert das bewusste Leben jedes Moments

Also das vollständige Abschalten des Autopiloten. Das ist sicherlich möglich, wenn ich in ordiniert bin und im Kloster lebe. In unserem hektischen Alltag ist das meiner Erfahrung nach nur bedingt möglich. Was nicht bedeutet, dass es keine Möglichkeit gibt, heilsamer mit sich selbst umzugehen. Ein erster und sehr wichtiger Schritt ist es, sich selbst besser kennen zu lernen.
Etwa 95 % aller Dinge erledigen wir vollautomatisch. Wenn es uns gelingt, nur einen Teil davon bewusst zu machen, erleben wir bereits ein kleines Wunder. Die Frage ist, wie reagiere ich, wenn was passiert? Je mehr wir unseren Energieräubern so auf die Schliche kommen, umso ruhiger und entspannter wird unser Leben. Es geht also nicht darum, alles permanent bewusst zu erledigen, sondern vielmehr darum, zu beobachten, was wir da so machen.

Wir fliegen mit unserem Autopiloten durch unser Leben

Wie ein Pilot, der ein Verkehrsflugzeug steuert, fliegen auch wir mit dem Autopiloten durchs Leben. Die meiste Zeit des Fluges ist der Pilot eher passiv, er überwacht lediglich, was der Computer macht. Erst wenn der Pilot erkennt, dass es Schwierigkeiten gibt, dann greift er ein. So können wir uns auch verhalten. glueck-pilotEs ist sehr sinnvoll, sich Wenn-Dann-Routinen zurechtzulegen. Diese können beispielsweise so lauten: „Wenn ich meiner Schwiegermutter begegne, dann brauche ich erhöhte Achtsamkeit, um nicht unbewusst in ihre Falle zu tappen und mich ärgern zu lassen.“ Oder „Wenn ich unter Druck gerate, dann reagiere ich in der Regel mit Wut.“ Schon alleine dadurch, dass wir uns solche Dinge ins Bewusstsein rufen, verlieren sie an Macht über uns.
Es ist unglaublich spannend, sich selbst zu beobachten und sich so besser kennen zu lernen. Wenn wir bei unserer Entdeckungstour Muster erkennen, die uns überwiegend helfen, sind sie herzlich willkommen. Muster, die uns als eher schädlich vorkommen, sollten wir mit einem inneren Marker versehen. Immer wenn wir in eine solche Situation kommen, sollten wir die Achtsamkeit erhöhen und ggf. regulierend eingreifen. Es ist durchaus sinnvoll, sich zu Beginn solche als schädlich erkannte Muster aufzuschreiben und so bewusst zu halten.
Achten Sie darauf, wann Sie sich in einer Stressfalle befinden, Gedankenschleifen in Ihnen aufkommen oder Sie in eine Grübelfalle tappen. Können Sie Schwierigkeiten annehmen, Angenehmes loslassen? Bauen Sie Wiederstände dagegen auf, kämpfen Sie? Registrieren Sie, wie Sie auf äußere Einflüsse reagieren. Beobachten Sie sich selbst, versuchen Sie Ihren inneren Prozessen nachzuspüren, akzeptierend, geduldig und liebevoll. Sie sind der wichtigste Mensch in Ihrem Leben.

Auf Konfrontation mit Ihren inneren Prozessen

Wenn Sie meditieren, können Sie auf eine einfache Weise erfahren, wie sie üblicherweise reagieren. Sie werden mit Ihren inneren Prozessen konfrontiert, aber auch mit äußeren Dingen wie Lärm, Temperatur oder Körperempfindungen. Dann wird es spannend: Wie reagieren Sie beispielsweise auf das Radio Ihres Nachbarn, das genau jetzt, da Sie meditieren wollen, viel zu laut ist? Müssen Sie sich sofort kratzen, wenn es Juckt, oder was ist, wenn der Gedanke aufkommt, dass es eventuell auch besser klappen müsste? Wie reagieren Sie dann? Können Sie das akzeptieren oder kämpfen Sie gegen Sich oder die Störungen? Was Sie in der Meditation erkennen, können Sie ganz leicht in den Alltag übertragen. Meist brauchen Sie nicht lange suchen, bis Sie äquivalentes Verhalten im Alltag finden. Je besser es Ihnen gelingt, Störungen in der Ruhe der Meditation zu akzeptieren, umso leichter gelingt es Ihnen auch im Alltagsstress. Ein guter Einstieg in diese Praxis bietet ein MBSR-Kurs. Diese werden inzwischen zahlreich angeboten. Natürlich können Sie auch mit den variantenreich angebotenen Büchern üben.
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Hier eine einfache Übung

Halten Sie mehrmals am Tag inne und werden Sie sich Ihres Atems bewusst. Dazu reichen mehrmals täglich fünf Minuten oder sogar nur fünf Sekunden. Lassen Sie alles los und nehmen Sie den Augenblick voll und ganz wahr. Beobachten Sie, wie Sie sich fühlen und wie Sie die Situation und Geschehnisse wahrnehmen. Versuchen Sie diesen Augenblick absolut nicht zu verändern, erlauben Sie allem, dass es genauso sein darf wie es ist. Atmen Sie einfach und lassen Sie alles los. Lösen Sie sich von der Vorstellung, dass in diesem Augenblick etwas anders sein sollte. Geben Sie Ihrem Geist und Ihrem Herzen die Erlaubnis, dass dieser Augenblick genauso sein darf, wie er ist. Erlauben Sie sich so zu sein, wie Sie sind. Wenn Sie sich bereit fühlen, dann bewegen Sie sich in die Richtung, in die Ihr Herz Sie führt, und tun Sie dies achtsam und entschlossen.

Finanzielle Zufriedenheit mit der richtigen Kreditkarte

Die richtige Wahl einer Kreditkarte ist nicht wirklich einfach. Denn abgesehen von den Angeboten der eigenen Hausbank, existieren zahlreiche weitere Kartenanbieter auf dem Markt. Ein Kreditkarten Vergleich kann Ihnen dabei helfen, die Beste Kreditkarte zu finden, mit der Sie Ihre finanzielle Zufriedenheit finden.

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